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J.S. Bach – Himmelfahrts-Oratorium BWV 11 Musikgottesdienst

Donnerstag (Auffahrt), 29. Mai 2025, 10:30

Bach Ensemble Zürich
Capriccio Barockorchester

Aurélie Wolhauser – Sopran
Jonathan Kionke – Countertenor
Ivo Haun – Tenor
NN – Bass

Ulrich Meldau – Leitung

Pfarrerin Jacqueline Sonego Mettner

Lobet Gott in seinen Reichen

J.S. Bachs Himmelfahrts-Oratorium hat den Umfang einer grösseren Kantate und enthält strahlende, trompetenumglänzte Chöre mit spritzigen, zum Teil fast Jazz-artigen Rhythmen.

Die biblische Lesung wird in Rezitativen erzählt und es erklingen zwei ergreifende Arien, die Alt-Arie, die Bach im Parodieverfahren auch als Agnus Dei in der h-Moll Messe verwendete und die Sopran-Arie „Jesu, deine Gnadenblicke“

Eine wunderbare Musik zum vielleicht befremdlichsten der christlichen Festtage. Christi Himmelfahrt wird in der Schweiz «Auffahrt» genannt und ruft den Moment in Erinnerung, an dem die Freunde und Freundinnen Jesu diesen entschwinden sehen. Es ist nun definitiv klar, dass sie hier unten ohne ihn auskommen müssen. Gott ist «in seinen Reichen» und dort ist auch Jesus Christus. Also alles wie zuvor?

Die Texte, die Bach für die Choräle gewählt hat, sagen etwas anderes: «Die Fürsten (der Erde) sind dir willig untertan». Dadurch dass Jesus seinen Platz an der Seite Gottes in «seinen Reichen» gefunden hat, wird definitiv klar, dass es in den Reichen der Erde anders zugehen muss. Gewalt, Ausbeutung, Lüge, Demütigung sind vorbei. Die «Fürsten» sind dem Recht und der Wahrheit und dem Wohl der Menschen verpflichtet.

Dass wir in einer Zeit leben, wo Einzelne sich absolute Herrschaft verschaffen wollen, macht die Kritik daran – durch den Verweis auf die himmlischen Reiche – wieder hoch aktuell. Von dieser Orientierung und Hoffnung erzählt Pfarrerin Jacqueline Sonego Mettner.